Geschichte

Geschichte zu unserer Kirche

Die Grundmauern und mancher Felsenstein sowie die „Sakristei“ zeugen von der alten Kirche. Diese brannte am 6. August 1736 ab mitsamt vieler Gebäude des Ortes. Das geschah so: Eine Dienstmagd reinigte einen Ofen und kippte die noch glühende Asche auf einen Düngerhaufen, welcher rasch in Brand geriet. Dabei zankte sie sich noch mit ihrem Kollegen, einem Knecht, wer nun das Feuer löschen sollte. 

Eine neue Kirche sollte entstehen. So wollte es auch der damalige Landesvater Herzog Carl Friedrich. Er unterstützte die Wesselburener mit finanziellen Mitteln und sprach Empfehlungen aus für Kollekten an Holland, Hamburg und Lübeck. Viele Gemeinden und einzelne Personen halfen durch ihre Gaben. Auch die Menschen der Gemeinde vor Ort, in Stadt und Land, gaben das ihnen Mögliche dazu, in tätigem Anpacken, durch Stiftungen des Inventars oder durch Spenden. So sehen wir heute ein Bauwerk, welches im Sinne der Gemeinde Jesu Christis im Entstehen ermöglicht wurde. Der Habitus ist ein einheitlicher großer Saalbau, auf dem Grundriss eines fast quadratischen Schiffes. Chor und Apsis schmiegen sich an die erhalten gebliebenen Felsenmauern. Romanisches Mauerwerk und gotischer Baustil verschmolzen. Der Riss der Kirche stammt von dem Baumeister Johann Georg Schott aus Heide, geboren und aufgewachsen in Süddeutschland (Vaihingen an der Enz). Er mag mit seiner Prägung für die für Norddeutschland eindrückliche Form des Dachreiters, der „Zwiebel“, verantwortlich sein. Von weit her sieht man sie und manch einer sagt: „Wenn ich die „Zwiebel“ sehe, weiß ich, jetzt bin ich daheim!“

Schon 1738 konnte die neue Kirche geweiht werden unter großer Festlichkeit. Und wie es sich für den Landstrich gebührt, ist der Namensgeber der Heilige Bartholomäus. Sein Gedenktag ist der 24.8. Das Datum gilt den Schäfern und Bauern als traditionelles Ende des Sommers, es beginnt die Aussaat für das kommende Jahr. Die Fischer wissen, mit Bartholomäi ist die Laichzeit zu Ende; es darf wieder gefischt werden. Der Heilige ist Schutzpatron der Bauern, Schäfer, Fischer und Winzer.

Im Inneren der Kirche beeindruckt der barocke Stil. Der damalige Pastor von Somm schenkte der Gemeinde die Kanzel. Sie stammt aus der Hand des wesselburener Tischlers und Bildhauers Albert Hinrich Burmeister. Für den Altar legten unter anderem mehrere größere Bauern des wesselburener Umlandes zusammen. Er ist in Lübeck gefertigt und eine Nachbildung des Altars der Lübecker Marienkirche.

Die eindrucksvolle und klangstarke Klapmeyerorgel ist ein Schatz. Gefertigt wurde sie in Glückstadt. Durch viele Spenden konnte sie unlängst umfassend restauriert werden. 


Auszug aus Wikipedia zur Geschichte der Glocken:

Im Dachstuhl oberhalb des mittelalterlichen Turmstumpfes befindet sich ein dreistimmiges Eisenhartgussgeläut. Gegossen wurden die Glocken im Jahr 1921 von der Glockengießerei Ulrich & Weule in Bockenem. Die Schlagtöne lauten d′, e′ und f′. Durch eben diese besondere Disposition ist das Geläut in der hiesigen Region einzigartig. Außergewöhnlich ist auch der verhältnismäßig gute Erhaltungszustand der Glocken, was bei den vorherrschenden klimatischen Bedingungen nicht selbstverständlich ist. Aus der Gusszeit stammen noch die Joche, sodass hier ein einheitliches technisches Ensemble anzutreffen ist. Dadurch beansprucht das Geläut Denkmalwert. Im Zwiebelturm über dem Kirchengebäude befindet sich noch eine im Jahr 1738 von Johann Andreas Bieber und Nicolaus Müller aus Hamburg gegossene Uhrschlagglocke.

Share by: